Die Phasen der Eingewöhnung im Kinderhaus Osteresch
- Phase: Ankommen im Kinderhaus:
Die Bindungsperson und das Kind lernen das Kinderhaus kennen. Dazu gehören die Zwergen-Räume, das Restaurant sowie der Garten.
Die Bezugsfachkraft empfängt das Kind und die Bindungsperson jeden Tag und begleitet die Beiden während des Besuches. ( 1 Stunde täglich)
In dieser Phase kümmert sich hauptsächlich die Bindungsperson um das Kind. Das heißt, sie wickelt und tröstet das Kind. Die Fachkraft beobachtet währenddessen das Geschehen, um das Kind kennenzulernen und nimmt ersten Kontakt zum Kind auf.
Diese Phase dauert in der bis zu 5 Tage.
- Phase: In Kontakt gehen und Beziehungen aufbauen:
Die Fachkraft geht nun stärker auf das Kind zu und lädt es ein, etwas gemeinsam mit der Fachkraft zu tun.
In dieser Phase hält sich die Bindungsperson zurück und bleibt an einem festen Platz sitzen. Die Fachkraft kümmert sich ab jetzt um die Bedürfnisse des Kindes. In der ersten Phase konnte sie gut beobachten, wie Bindungsperson und Kind miteinander interagieren, und kann dadurch gut auf das Kind eingehen. (1 Stunde täglich)
Hier ist es recht unterschiedlich, wie lange diese Phase dauert. In der Regel zwischen 2 und 5 Tagen.
- Phase: Sich im Kinderhaus wohlfühlen und bereit für den Abschied sein:
Die erste Trennung erfolgt dann, wenn die Fachkraft anhand von Beobachtungen entscheidet, dass das Kind nun bereit für einen Abschied ist. Dies findet in Rücksprache mit der Bindungsperson statt und ist daran erkennbar, dass das Kind die Gegend selbstständig erkundet und in gutem Kontakt mit der Fachkraft ist. Die Bindungsperson verabschiedet sich deutlich vom Kind und kommt erst nach 10 Minuten wieder. Möglicherweise fängt das Kind an, zu weinen. Dies ist für kurze Zeit in Ordnung, denn das Kind darf seine Gefühle ausdrücken. Nur, wenn es sich von der Fachkraft nicht beruhigen lässt, wird die Bindungsperson zurückgeholt. Jeden Tag wird die Trennung ein Stückchen verlängert. Über die Länge der Trennung spricht die Fachkraft mit der Bindungsperson.
Diese Phase dauert unterschiedlich lang. Es kann sein, dass das Kind bereits am 5. Tag bis nach dem Mittagessen bleibt, es kann aber ebenso sein, dass diese Phase länger dauert. Dies hängt davon ab, wie wohl sich das Kind ohne Bindungsperson im Kinderhaus fühlt. Die Fachkraft beobachtet hier das Kind sehr genau und entscheidet, wann es wieder abgeholt werden muss. Die Bindungsperson muss in dieser Phase also gut erreichbar und am besten innerhalb von 10 Minuten im Kinderhaus sein können.
- Phase: Das Kinderhaus wird zum Alltag:
Jetzt ist das Kind bereits eine längere Zeit ohne Bindungsperson im Kinderhaus geblieben und ist bereit, seinen Mittagsschlaf im Kinderhaus zu machen.
Das Kind bekommt seine eigene Bettdecke, evtl. einen Schnuller, Kuscheltier, Schnuffeltuch…Je nachdem, was das Kind benötigt. Dies wird von zu Hause mitgebracht. Die ersten Male beim Schlafenlegen ist die Bindungsperson bereits um 12:15 Uhr im Haus, um das Kind evtl. schnell abholen zu können, wenn es nicht einschlafen sollte. Wenn das Einschlafen gut klappt, ist es am Anfang wichtig, dass die Bindungsperson da ist, wenn das Kind aufwacht. Auch hier bespricht die Fachkraft jeden Schritt mit der Bindungsperson. Ab wann das Kind einen ganzen Tag im Kinderhaus bleibt, hängt vom Kind ab. Wir empfehlen aus Erfahrung für frisch eingewöhnte Kinder eine Kernzeit von 09:30-14:30 Uhr. – Das ist der Zeitraum, in dem das Kind alle Aktivitäten im Gruppengeschehen miterleben kann, ohne eine anfängliche Überforderung zu erleben. Uns ist es wichtig, dass die Eingewöhnung bindungsorientiert und am Bedürfnis des Kindes angepasst ist.
Eine Eingewöhnung im Kinderhaus dauert zwischen 3 und 6 Wochen.

