Eingewöhnung

Die Phasen der Eingewöhnung im Kinderhaus Osteresch

3 Tage Grundphase

Die Mutter oder der Vater kommt zusammen mit dem Kind in die Einrichtung (immer zur gleichen Zeit), bleibt ca. eine Stunde mit dem Kind im Gruppenraum, nimmt das Kind anschließend mit nach Hause.

ELTERN:

  • Eher passiv
  • Nicht das Kind zum Entfernen drängen
  • Immer akzeptieren, wenn das Kind die Nähe sucht!
  • Die Aufmerksamkeit beim Kind lassen, damit das Kind sich der Präsenz sicher ist (z. B. nicht lesen). Zur Vermeidung von Eifersucht auch nicht mit anderen Kindern spielen…jederzeit für das Kind da sein.
  • Einen Platz im Raum finden, der jeden Tag derselbe bleibt! Von dort nur fortbewegen, nach Aufforderung der Päd. Fachkraft . Nur so gelingt es dem Kind über seinen Drang zum Erforschen der Umgebung die Bindung zur neuen Bezugsperson aufzubauen.
  • SICHERER HAFEN SEIN!
  • Kein Trennungsversuch ! (…auch nicht kurz, z. B. zur Toilette o.ä.)

ERZIEHERIN:

  • Kontaktaufnahme ohne Drängen.
  • Beobachtung des Mutter-Kind-Verhaltens
  • BEZIEHUNGSANGEBOT SEIN!
  • Kein Trennungsversuch!

4. Tag Trennungsversuch

(wenn es ein Montag ist, erst am 5. Tag)

Einige Minuten nach der Ankunft verabschiedet sich die Mutter/der Vater vom Kind, verlässt den Raum und bleibt in der Nähe.

Die Reaktion des Kindes ist der Maßstab für die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches:

  • Gleichmütige, weiter an der Umwelt interessierte Reaktion,
  • und oder: das Kind weint, lässt sich aber rasch und dauerhaft beruhigen.
  • Bis max. 20 Minuten Trennung
  • Wirkt das Kind aber nach dem Weggang der Mutter/des Vaters verstört (erstarrte Körperhaltung), oder beginnt untröstlich zu weinen, so muss die Mutter/der Vater sofort (5 Min.) zurückgeholt werden. Dies sind Hinweise auf die Notwendigkeit einer längeren Eingewöhnungszeit!

Verlängerte Eingewöhnung

Hinweise: Häufige Blick- und Körperkontakte mit dem Elternteil, sowie heftiges Verlangen nach Rückkehr der Mutter/dem Vater beim ersten Trennungsversuch am 4. Tag sind Zeichen für eine verlängerte Eingewöhnungszeit von ca. 3-4 Wochen.

  • Mit dem nächsten Trennungsversuch muss einige Tage gewartet werden.

Stabilisierungsphase

Ab dem 4. Tag übernimmt die Erzieherin langsam die Versorgung des Kindes:

  • Wickeln
  • Spielpartner sein
  • Evtl. Füttern

Die Mutter/der Vater überlässt immer mehr der Erzieherin auf die Signale des Kindes zu reagieren, hilft nur noch, wenn das Kind die Erzieherin bei einer Handlung noch nicht akzeptiert.

Ab dem 5. Tag wird die Trennungszeit langsam ausgedehnt – die Mutter/der Vater soll aber im Haus bleiben, um bei Bedarf schnell da zu sein.

Im Falle der verlängerten Eingewöhnungszeit sollte der nächste Trennungsversuch frühestens am 7. Tag erfolgen.

    • Währen der Stabilisierungsphase wird die Betreuungszeit ausgedehnt bis incl. Mittagessen

Schlussphase 

In dieser letzten Phase ist die Mutter/der Vater nicht mehr im Kinderhaus, muss aber innerhalb kurzer Zeit  abrufbar sein.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert und sich nach der Verabschiedung von der Mutter/dem Vater freudig dem Spiel zuwendet und/oder sich nach kurzem Protest (Bindungsverhalten) trösten lässt  und dann spielt.

Als letztes wird das Kind mit den anderen Kindern zusammen mittags schlafen gelegt

      • Das setzt ein vertieftes Vertrauen voraus! Das Kind hat sich eingelassen, fühlt sich sicher.

Erst dann, in der Regel in der dritten Woche (bei einer verlängerten Eingewöhnung erst nach ca. 4 Wochen), ist die Eingewöhnung endgültig abgeschlossen.